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Donnerstag, 8. November 2012

Wunderschöne Erinnerung.

 Ich erinnere mich zurück. An den Tag, damals vor zwei Jahren, als ich dich traf. Es war ein regnerischer Tag und meine Füße steckten komplett im Matsch vor der Center Stage fest. Ich war durchweicht bis auf die Knochen, aber ich wollte mich kein Stück weg bewegen. Ich hatte eine gute Stelle erwischt, stand ziemlich weit vorn. Zwar war keiner meiner Freunde mehr zu sehen, aber ich wollte bleiben. Endlich KoRn einmal live sehen. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen.
Es war eiskalt. Gerade spielte keine Band, auf den großen Bildschirmen lief Werbung. Ich sah mich um, überall nur fremde Menschen, die sich in ihre Jacken kuschelten und vor diesem Unwetter zu schützen versuchten. Und direkt neben mir standest du. Ich warf dir nur einen flüchtigen Blick zu, den du ebenso kurz erwidertest.
Ich erinnere mich noch, dass eine Werbung lief. Noch oft habe ich sie danach im Fernsehen gesehen und bin immer wieder ganz emotional geworden. Sie war lustig und ich lachte in diesem Moment, als ich sie das erste Mal sah, laut los. Und du lachtest mit. Im Umkreis von mehreren Metern waren wir die einzigen zwei Idioten, die lachten, aber es kümmerte uns nicht. Wir sahen uns wieder an und kamen ins Gespräch.
Du hast mir von dir erzählt. Was du beruflich machst, dass du in der Nähe wohnst und dass du ebenfalls auf KoRn wartest.
Als die Band spielte, bist du keinen Meter von meiner Seite gewichen. Egal wie stürmisch es in der Menge wurde...immer wenn ich mich umgedreht habe, standest du da, hast gegrinst und mit dem Kopf im Takt der Musik gewippt.
Der Regen wurde immer unerträglicher, die Kälte immer drückender. Die Band war noch nicht vorbei, aber als du mich so zitternd hast stehen sehen, hast du gelächelt. "Die besten Lieder haben sie schon gespielt, oder? Lass uns irgendwo unterstellen!" Wir haben uns durch die Menge gekämpft und als wir uns in einem Moment fast verloren hatten, hast du meine Hand genommen. Du hast sie den ganzen Abend nicht mehr losgelassen.
Irgendwo haben wir tatsächlich einen Platz zum Unterstellen gefunden. Ich habe gezittert und du hast über mich gelacht, bevor du mich in den Arm genommen hast, um mich zu wärmen. Wir standen eine Weile so da, dann wurde auch das zu kalt und wir haben uns gezwungen, weiter zu laufen. Ich weiß nicht mehr wie, aber du hast uns noch zwei Regenponchos ergattert. Sie sahen aus wie Müllsäcke, wahnsinng "attraktiv". Aber du hast wieder nur gelacht und meine Hand gehalten.
Auf der Weggabelung zwischen unseren beiden Zeltplätzen standen wir noch eine Weile, haben geredet, gelacht und uns angesehen. So sehr ich diesen Moment auch genossen habe, mir war unglaublich kalt und ich wusste, dass ich dringend in mein warmes Zelt musste, da ich mir sonst den Tod holen würde.
"Ich muss wieder zurück."
"Ja ich auch."
"Vielleicht sehen wir uns nochmal?"
"Ja bestimmt."
Wir haben gelächelt und uns dann umgedreht und jeder ist seines Weges gegangen.

Ich erinnere mich gern daran zurück, an unser erstes Treffen. Denn es blieb auch unser Einziges, wir haben uns danach nie wieder getroffen. Jedes Jahr fahre ich auf das Festival und kann nicht anders, als meine Augen nach dir offen zu halten. Ist es nicht so leicht, nach einer Handynummer, einer Emailadresse oder einer Facebook-Seite zu fragen?
Ich habe dich nie vergessen.


5 Kommentare:

  1. Wunderschön geschrieben! Solche Momente machen das Leben ganz besonders schön.. :)

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  2. Ich nehme das als Kompliment...danke ;)

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  3. richtig gut geschrieben! :) solche momente vergisst man nie <3

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    1. Ich danke dir. Und ja...das werde ich wohl auch nicht.

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