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Sonntag, 3. April 2016

Shortstory-Time: "Der Tag, an dem Robin mein Leben rettete"


Letzte Woche war das Thema meines Blogs, ob ich mein Leben mit einem meiner Lieblingscharaktere tauschen würde - die Antwort war ein klares Nein, da ich eigentlich ziemlich feige bin und wahrscheinlich untergehen würde, und die Geschichte gleich mit ;)
Eine weitaus interessante Frage ist jedoch: Was, wenn ich eine Lieblingsfigur treffen könnte? Wer würde es sein, wie würde es ablaufen?
Deshalb habe ich diese Woche ein kleines Gedankenexperiment und ein (natürlich ganz und gar nicht ernst gemeintes) Treffen mit einem meiner absoluten Lieblinge aller fiktiven Welten gestartet: Tim Drake, Batmans drittem Robin (Batmans "Sidekick" in den Comics. Ich habe doch letztens echt jemanden getroffen, der ihn nicht kannte!). An dieser Stelle also eine kleine Geschichte ;)

Shortstory: "Der Tag, an dem Robin mein Leben rettete"

Ich liege am Boden und schmecke Blut in meinem Mund. Mein Kopf schmerzt fürchterlich, ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Einer der Typen beugt sich über mich. Die Haut in seinem Gesicht ist von Pocken vernarbt, sein gefährliches Grinsen jagt mir eine Gänsehaut über den Körper.
"Du hättest uns dein Geld einfach geben sollen,", brummt er mit tiefer Stimme. "Dann würden wir uns jetzt nicht in dieser misslichen Lage befinden."
An seiner Stimme kann man klar erkennen, dass er die Lage alles andere als misslich empfindet. Während seine Freunde meinen Rucksack durchwühlen, macht der vernarbte sich an mir zu schaffen. Mit eiskaltem Griff sucht er meine Taschen ab.
Die Stimme meiner Mutter klingelt mir im Kopf, wie sie mich warnt, nachts nicht durch unbeleuchtete Gassen zu streifen. Es ist das erste Mal, dass ich mich nicht daran gehalten habe. Und natürlich habe ich die drei Männer in der Dunkelheit nicht kommen sehen.
Als ich den Typen von mir wegstoßen will, schlägt er mir ins Gesicht. Ich schreie schmerzverzerrt auf, und presse meine Hände auf die schmerzende Haut.
"Dir werd ich zeigen was passiert, wenn man sich mir widerse-" Der Typ stoppt mitten im Satz ab und brüllt erschrocken auf. Ich kann einen lauten Knall hören, dann sackt irgendetwas neben mir zusammen. Erschrocken schnappe ich nach Luft und reiße die Hände von meinen Augen.
Es ist der vernarbte Kerl. Er liegt neben mir, vollkommen regungslos, das Gesicht im Schlamm der Straße versenkt.
Für einen Moment verstehe ich nicht, was passiert ist, mein Gehirn pocht immer noch schmerzhaft vor sich hin. Dann sehe ich plötzlich den Jungen. Oder besser gesagt seinen schwarz-gelben Umhang, denn er bewegt sich so schnell, dass mein Blick ihm kaum folgen kann.
Die Komplizen des vernarbten Typen sind schon wieder auf den Beinen und versuchen, zu fliehen. Aber der Junge mit dem Umhang ist ihnen längst auf den Fersen. Er schwingt einen Stab in seinen Händen, der den kleinen, glatzköpfigen Typen am Hinterkopf trifft und zu Boden reißt. Der Junge hüpft nur leichtfüßig über ihn hinweg, stößt sich vom Boden ab, und springt dem letzten der Bande direkt ins Kreuz.
Mir ist von den schnellen Bewegungen schwindlig, und ich zwinge mich, in den Nachthimmel hinauf zu sehen und tief zu atmen. Es dauert ein paar Sekunden, dann kann ich Schritte neben mir hören und das Gesicht des Jungen taucht über mir auf. Er trägt eine Maske über den Augen, seine Brauen sind sorgenvoll zusammengezogen.
"Hey, bist du in Ordnung?"
Ich erkenne den Jungen. Wie könnte ich auch nicht, wenn er doch jeden Tag in den Nachrichten ist? Das dynamische Duo, das Verbrecher bekämpft, jeder in Gotham bewundert sie schon seit Ewigkeiten.
Ich zwinge mich zu einem Nicken,
"Kannst du aufstehen?" Er streckt mir die Hand entgegen und ich ziehe mich daran hoch.
"Danke," sage ich atemlos, als ich wieder einigermaßen sicher auf meinen Füßen stehe. Ein Lächeln huscht für eine Sekunde über sein Gesicht, bevor er auf die Beule an meiner Stirn zeigt. "Das sollte sich ein Arzt anschauen."
"Fühlt sich zumindest so an, ja."
Von weitem kann ich Sirenen hören. Vielleicht hat einer von den Anwohnern die Polizei gerufen, bei dem ganzen Tumult hier draußen. Der Junge macht den Mund auf, als wolle er noch etwas sagen, da erklingt eine dunkle Stimme hinter ihm: "Robin."
Ich reiße überrascht die Augen auf. Heiliger Mist, es ist tatsächlich Batman! Steht da in seiner vollen Uniform mitten auf der Straße, als wäre es das Normalste der Welt.
Robin nickt, als hätten die beiden einen inneren Dialog geführt, dann sieht er mich wieder an. "Keine dunklen Gassen mehr mitten in der Nacht, okay?"
"Okay."
Ein letztes Lächeln, dann sind er und sein Begleiter in der Nacht verschwunden, und lassen mich zurück. Inmitten drei bewusstloser Männer, meiner aus dem Rucksack verstreuten Sachen, und dem herannahenden Blaulicht.
Was für eine Nacht.

Ich habe vergessen, was für einen Spaß es mir macht, Shortstorys zu schreiben. Vor allem wenn es kleine Fanfictions sind ;)
Wen würdet ihr treffen wollen, wenn ihr die Wahl zwischen allen fiktiven Charakteren der Welt habt? Und wie würde das Treffen ablaufen?
Ich bin unheimlich gespannt auf eure Antworten :)



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