Uuuuund der siebte Part...langsam wirds dramatisch ;-)
Es war Sonntag und Arina war bei Suya
zu Besuch. Die Mutter des Jungen hatte sie wie immer strahlend vor
Freude begrüßt. Die Beiden mochten sich sehr. Nun saßen Suya und
Arina, zusammengekuschelt, auf dem Sofa und sahen sich einen Film an.
Suya hatte einen Arm um das Mädchen gelegt und sie hatte ihren Kopf
an seine Schulter gelehnt. Die Beiden unterhielten sich gerade
lachend über den letzten Auftritt im "Wild Go", bei dem
Tommy über das Kabel seines Basses gestolpert und von der Bühne
gestürzt war.
"Es ist schon komisch!"
lachte Arina mit Tränen in den Augen. "Tommy ist immer noch so tollpatschig wie vor drei
Jahren."
Suya grinste. "Ja, und ich glaube,
bei ihm wird sich das nie ändern!"
Da klingelte plötzlich Arinas Handy.
Erschrocken setzte sich das Mädchen auf und nahm ab.
"Hallo?"
"Hallo Schatz, ich bins, Mama!"
"Hey, ma! Ist irgendetwas
passiert, oder warum rufst du an?"
"Ja, allerdings! Es ist etwas
passiert, etwas ganz Tolles! Aber ich kann es dir nicht am Telefon
erzählen! Komm nach Hause, dann erfährst du es!"
"Ähm..." Arina sah zu Suya
rüber, der sie fragend musterte. "Ist ok, ich bin gleich bei
euch!"
Sie legte auf.
"Wer war das?" wollte ihr
Freund wissen.
"Meine Ma!" Arina stand auf.
"Ich muss sofort nach Hause, sie hat gesagt, es ist etwas Tolles
passiert. Sie war ziemlich aus dem Häuschen."
An der Tür gaben die Beiden sich noch
einen Kuss. "Pass auf dich auf, Kleine." Suya lächelte. "Und gib Bescheid, was deine Mutter so dringend wollte, sonst mach ich mir Sorgen."
"Ach Quatsch." Arina winkte ab. "Wahrscheinlich ist es gar nichts Wichtiges." Sie lachte und winkte noch einmal, bevor sie den Heimweg antrat.
"Bin wieder da!" rief das
Mädchen in den Hausflur und zog ihre Jacke aus.
"Komm in die Küche!" rief
die Stimme der Mutter. Am Küchentisch saß sie mit ihrem Mann
zusammen. Die Beiden sahen die Tochter, die sich nun zu Ihnen setzte,
erwartungsvoll an.
"Also?!" fragte Arina.
"Erzähl du es ihr!" Die
Mutter quietschte fast vor Freude.
Ihr Mann nickte. "Also: Du
erinnerst dich doch daran, dass ich vor kurzem gesagt habe, dass mein
Chef kurz davor ist, mich zu befördern! Und jetzt ist es endlich
geglückt! Stell dir vor, ich wurde sogar in eine bessere Firma
versetzt!"
"Nach Hiroshima, Schatz! Stell dir
das doch mal vor! Wir beginnen dort ein vollkommen neues Leben! Ist das
nicht toll?!"
Mit offenem Mund, nicht fähig etwas zu
sagen, sah Arina von dem freudigen Gesicht der Mutter zum stolzem
Gesicht des Vaters. Sie schluckte ein paar Mal heftig und fragte
dann: "Das ist jetzt nur ein Scherz, oder? Wir ziehen nicht nach
Hiroshima!"
"Doch. natürlich!" meinte
die Mutter. "Das ist eine tolle Chance für uns alle!"
"Aber Mama!" rief Arina
verzweifelt. "Hiroshima ist fast 500km von Tokio entfernt! Ich
werde meine Freunde nicht mehr sehen können!"
"Und das ist auch besser so!"
meinte der Vater grimmig. "In Hiroshima wirst du richtige
Freunde finden! In einem Monat ziehen wir hier weg, du hast also noch
genug Zeit dich von deinen Freunden zu verabschieden"
"Papa, ich...!"
"Arina, wir haben uns wirklich gefreut und du kannst die gute Nachricht deines Vaters nicht einmal ein bisschen würdigen?" Ihre Mutter seufzte. "Das enttäuscht mich! Geh auf dein Zimmer, wir reden weiter wenn du dich beruhigt hast." bat die
Mutter und das Mädchen rannte hinauf, wo sie sich auf ihr Bett
fallen ließ und anfing zu weinen. Das konnte doch nur ein böser
Traum sein! Das war nicht wahr! Sie weinte so lange, bis sie
Kopfschmerzen bekam. Dann erst setzte das Mädchen sich auf und
lehnte sich mit dem Rücken an die kühle Wand. Sie musste es ihren
Freunden gleich Morgen sagen, Morgen war Mittwoch. Bandprobe.
"Ach du..." Mirani schüttelte
mit dem Kopf. Die anderen Freundinnen sahen schweigend zu Boden.
Draußen wurde es schon dunkel.
"Gleich, als meine Mutter das mit
Hiroshima ausgesprochen hatte, wusste ich: Sie haben es getan, um
mich vor meinen Freunden fern zu halten!" sagte Arina leise.
"Vater hat Tokio geliebt und er hätte sich nicht nur wegen
einer Beförderung so weit von seiner Familie entfernt versetzen
lassen. Niemals."
Yoko schluckte. "Und...wie haben
deine Freunde das aufgenommen?!"
Am nächsten Morgen fühlte Arina sich
schrecklich. Ihre Augen brannten und sie fühlte sich sehr schwach.
Beim Frühstück bekam sie nichts hinunter. Schließlich klingelte es
an der Haustür und Arina ging ohne ein Wort der Verabschiedung nach
draußen.
"Mein Gott, du siehst ja furchtbar
aus!" stellte Hikari erschrocken fest. Seit Arina in ihre Klasse
gekommen war, waren die Beiden dicke Freundinnen geworden.
Arina schüttelte nur schwach mit dem
Kopf und die Beiden machten sich auf den Schulweg.
"Willst du ganz sicher nicht
darüber reden?" fragte Hikari nach einiger Zeit.
"Ich...ich werde bald nicht mehr
hier sein, Hikki!" sagte Arina leise. "Mein Vater wurde
befördert und an eine andere Stelle versetzt. Wir ziehen nächsten
Monat nach Hiroshima!"
Mit einem Knall fiel Hikaris
Schultasche zu Boden und sie hielt ihre Freundin an den Schultern
fest. "Nein, Arina! Sag mir bitte, dass du das nicht ernst
meinst!"
"Das habe ich auch gehofft, als
meine Eltern mir das gesagt haben!" Arina machte sich von Hikari
los und lief weiter. "Aber es ist kein Scherz."
"Himmel!" Ihre Freundin
schnappte die Tasche und holte Arina wieder ein. "Wie willst du
das den Jungs sagen? Oh man, wie werden sie reagieren...das ist so furchtbar! Wirst du es Ihnen gleich heute sagen?"
"Ich denke, dass es das Beste
ist!" seufzte ihre Gegenüber. "Aber das wird sehr schwer!"
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